Vor etwa einem Jahr wurde die Fährverbindung des Töwerland-Express zwischen Norddeich-Mole und Juist aufgenommen. Wir selbst haben die Verbindung schon ein paar Mal genutzt, weil sie doch einige Vorteile gegenüber der Frisia bietet. Eine kleine Argumentebilanz.
Schneller!
Das ist der Töwerland-Express sicherlich. Mit starken Motoren und wenig Tiefgang kann das kleine Boot quer übers Watt fahren. Am Rande der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit setzt man in nur etwa 40 Minuten über. So schnell erleben wir die Schiffe der Frisia nur bei Springtide und kräftigem Rückenwind.
Häufiger!
Während die Frisia seit einigen Jahren meist nur noch eine einzige Verbindung pro Tag anbietet, nutzt der Töwerland-Express seine kurzen Fahrzeiten und die Dauer des Hochwassers besser aus, so dass täglich mindestens drei, teilweise bis zu sechs Verbindungen in jeder Richtung angeboten werden. Und das auch „außerhalb der normalen Öffnungszeiten“. Daumen hoch für dieses Mehr an Flexibilität.
Fester Sitzplatz!
Den Töwerland-Express muss man vorab reservieren. Dafür bekommt man garantiert einen festen Sitzplatz. Vor allem zu Stoßzeiten, wenn zum Beispiel Massen an Menschen die Insel verlassen (Silvesterurlaub, Musikfestival), kann man kurz vor der Abfahrt zum Hafen gehen und in Ruhe einsteigen. Schlange stehen am Hafengebäude oder keine Sitzplatz auf der Fähre zu finden gibt es nicht.
Aber es gibt auch Nachteile
Natürlich ist die Fahrt mit dem Töwerland-Express teurer als mit der Frisia – und das bei deutlich weniger Komfort: Es ist laut, unbequem, und einen Bordservice sucht man vergebens. Dazu kommt man in Norddeich im Fischereihafen an und muss sich entweder einen Taxizubringer organisieren oder deutlich länger zum Anleger laufen. Außerdem ist der Express anfälliger für Starkwinde, so dass bei einer extremen Wetterlage der Fährverkehr zugunsten der Sicherheit schneller eingestellt wird, als die Frisia es müsste.
Fazit
Für den Standardurlaub auf Juist ist die Frisia als Fähre sicherlich die erste Wahl: Sie ist günstiger, und der Urlaub fängt dank Vollverpflegung und Bewegungsfreiheit meist schon auf dem Schiff an. Allerdings sind die Fährzeiten sehr starr und unflexibel. Hier ist die Wahl des Töwerland-Express sicherlich sinnvoller.
Übrigens hat der NDR kürzlich einen Beitrag über den „Reederei-Rebellen“ gesendet, hier zu sehen in der Mediathek…